Du kannst nur nach dem Suchen, was Du Dir vorstellen kannst. Oder woran Du erinnert wirst.
Stell Dir vor, jemand erinnert Dich daran, dass es von Dir selbst eine unvorstellbar tolle
Variante gibt!
Dein Problem ist vielleicht: Du glaubst dieser Person nicht. Du glaubst mehr dem, was Deine Familie in Dir sah. Dein Ex. Deine Ausbilder.
Und vielleicht glaubst Du selbst – gar nicht mehr an Dich? Oder Dich selbst am besten zu kennen?
Es ist ein riesiges Problem der westlichen Psychotherapie, dass sie am Verschweigen dieser großen Er-INNERung mitmacht. Die wunderbaren Ausnahmen sind: Roberto Assagioli (ein Freimaurer, Psychoanalytiker und Zeitgenosse von Sigmund Freud), C. G. Jung und Abraham Maslow (vgl. sein Buch „Jeder Mensch ist ein Mystiker“). Nur psychologische Ansätze, die wissen was in dir steckt, können dich auf den Entwicklungsweg dorthin führen. Andere halten dich klein, und zwangsmäßig klein gemacht werden macht krank.
In den meisten Kindern lebt anfangs noch das Gefühl: Mit der Erde stimmt was nicht! Hier läuft mächtig was schief. Und meine Eltern stecken voller Probleme – ich muss ihnen dringend helfen, auf den richtigen Weg zu kommen. Das durchschnittliche Drama von Familienstrukturen voller Zwänge wird von Volker Elis Pilgrim in seinem Buch „Dressur des Bösen“ beschrieben. Nicht die menschliche Natur ist Böse. Sondern Zwang und mangelnde Freiheit, fehlende Entwicklungsmöglichkeiten, erzeugen „böse“ Menschen.
Religionen bieten dann – leider meist komplizierte – Erlösungswege an. Die fast lebenslange Kundenbindung mit lebenslangem Abo bedeuten. Meist bringt es nur eine Grundstabilisierung, aber kaum Durchbrüche.
Nehmen wir an, dass die Menschen in der Kulturlinie, wie Du sie erlebst, seit rund 8.000 Jahren von einem Herrscher auf den nächsten immer wieder traumatisiert sind. Und dass sich diese Traumageschichte mit fast jeder „Kultivierung“ eines Kindes wiederholt – gut gemeint! - wie bei der „Kultivierung“ von indigenen Völkern. Es kann an dieser Stelle egal sein, ob es nun Dämonen sind oder politische Eliten oder andere humanoide Lebensformen, die vielleicht aus anderen Zivilisationen stammen und die Menschen als dumme Arbeitssklaven-Masse heranzüchten.
Kannst Du Dir ein Leben ohne Befolgen von Weisungen „von oben“ vorstellen? Also: ohne ein Ich, das sich über Dich stellt und Dich „verbessern“ will?
Kannst Du Dir vorstellen, dass Du evtl. gar keine Regierung brauchst? Und keine Experten? Und dass alles Wissen schon in Dir steckt?
Pfingsten ist einer der vielen Wege, die Dich an Deine eigene, freie Natur erinnern. Die Story erzählt von dem, was wirklich ist: Du bist – in deiner voll entwickelten Natur – ein Mystiker, eine Mystikerin. Das Unnormale, Unwirkliche ist die massenhafte Dumpfheit und als normal geltende Kommunikationsstörung. Von Natur aus bist du mit telepathischen Fähigkeiten ausgestattet. Die wörtliche Sprache ist nur ein technisches Zusatz-Mittel. Wäre dein Herz nicht in Schmerz, Angst und Selbstzweifeln erstarrt, dann könntest du wortlos mit Tieren und anderen Menschen sprechen. Du würdest einfach nur dein Herzfeld ausdehnen und könntest spüren, wie es einem Baum geht und wie sich ein entfernter Ort auf der Erde anfühlt. Du nimmst deinen Körper dann eher als ein Raumschiff wahr, in das du dich zurückziehen kannst. Das du aber auch jederzeit verlassen kannst. Du bist ein Körper-Raum-Zeit überschreitendes Wesen. Auch ohne Internet und technische Kommunikations-Prothesen, die man dir verkauft, bist du göttlich. Du musst dann nicht die Technik vergöttern. Sie ist nur ein schaler Ersatz für deine ursprüngliche Natur, die in dir verkümmert. Nimm Pfingsten als eine wahre Geschichte. Sie er-INNERt dich an dein Sein. Sie kann Heimweh nach dir selbst erzeugen.
Die Pfingst-Story zeigt dir, dass tiefe Gemeinschaft erst zwischen Menschen entsteht, ihre Traumatisierung in Zwangs-Kleinheit überwunden haben. Die wieder einen lichten klaren Geist erlangt haben. Und gesunde Herzensqualitäten als Lebensgrundgefühl haben: tiefen Frieden, Ruhe, Offenheit und Verbundensein, Freude an dem was ist. Diese Qualitäten brechen nicht nur in der Pfingst-Story durch, sondern auch in jeder mystischen Einheitserfahrung, und ebenso in Nahtod-Erfahrungen. Einheitserfahrungen und Nahtoderfahrungen sind individuelle Pfingstfeste. Menschen brechen durch die Kulturkruste durch und entdecken erstaunt, wer sie eigentlich sind und wie schön ihr Leben oberhalb der kulturellen Zwänge, Werte und Normen sein kann.
Das Spirituelle ist also nicht das Über-Natürliche. Wärst Du nicht total de-naturiert, dann wärst Du einfach spirituell – ohne weiteres Üben. Eine gute Spiritualität zeigt dir den Weg deiner Re-Naturierung und Wieder-Auswilderung.
Ein klassischer Weg, Pfingsten für dich erlebbar zu machen, ist in der christlichen Liebesmystik vorgezeichnet worden. Hier geht es darum, das natürliche Getragenwerden und einfach-Sein wieder erlebbar zu machen. Liebesmystik wirkt sehr therapeutisch. Nebenher werden auch deine Bindungsstörungen und familiäre Neurosen in dir geheilt. Eine Übungsvariante von vielen möglichen könnte sein: Was wäre für dich ein „Heiliges Land“ im Sinne einer Landschaft, die dich stärkt und heilt? (Schreib es auf.) Welche gegenwärtige Gestalt, Berufe und Gewohnheiten hätten die Mitglieder der „Heiligen Familie“ für dich heute? Wie behandelt Maria dich? Wie geht sie auf deine Probleme und Wünsche ein? Wie stärkt Josef dich mit seiner väterlichen Energie? Wie ermutigt dein Bruder Jesus dich, das zu entfalten, was wirklich in dir steckt? (Schreib es auf.) Als erstes Übungsbeispiel kannst du die Weihnachtsgeschichte als deine göttliche Geburtsgeschichte umschreiben. Sie wird so zum Start für dein persönliches Evangelium, deine persönliche Befreiungsgeschichte aus kleinmachenden Prägungen. (Einen Schritt-für-Schritt Übungsweg mit der Liebesmystik findest du in meinem Webinar „Mentales Heilen durch Liebesmystik“.)
Die Liebesmystik-Übungen sind einfach und machen zunehmend Spaß. Das Problem ist nur anfänglich die jahrelange Entmutigung, sich über die allgemeine Kleinheit hinaus zu entwickeln. Du bist großartiger als Du und Deine Familie es wissen und als Autoritäten es dir predigen. Hinzu kommt der Faktor der Masse: Die meisten sind mit einem unterdurchschnittlichen, zwangskleinen Leben zufrieden und sie finden genug Ablenkungen, falls sie mal etwas merken.
Den klaren Pfingstgeist entwickelst du in dir, indem du fast alle kulturellen „VOR-Stellungen“, „STAND-Punkte“ und Schlussfolgerungen loslässt. Das meiste davon sind Phantasien – auch wenn die Mehrheit sie teilt und sogar liebt. Phantasien entfernen dich vom Fest des Lebens, zu dem Jesus einlädt. Wenn du mit dem Strom des Lebens verbunden bist, brauchst du nur wenig Phantasien. Die Schönheit direkt zu schauen, die Tiefe des Verbundenseins mit allem zu spüren, egal ob es regnet oder schneit, ist gewaltig. Dir tun dann alle leid, die Ablenkung vom Lebendigsein benötigen.
Dein größter Feind am Eintauchen in den Strom des Lebens sind die Gedanken. Sie bändigst du durch die alte christliche Methode des Jesusgebets bzw. Herzensgebets. Jeder orthodoxe (ostkirchliche) Mönch und jede orthodoxe Nonne geht diesen Weg noch heute. Nur die westlichen Klöster haben diesen ursprünglichen mystischen Weg seit Jahrhunderten verlassen (so dass z.B. Luther ihn nicht mehr kannte und darüber verzweifelte). Indem du schlicht – statt Gedanken nachzuhängen – immer wieder – halblaut oder innerlich „Jesus Christus“ sprichst, entwickelst du einen Fokus auf das, was HIER UND JETZT ist. Du wirst geistig klar wie ein Zen-Buddhist, der dafür stundenlang in seinem Meditationsraum sitzen muss.
Alle Gedanken, die negative Gefühle nach sich ziehen, hängst du einfach in Kurzform an. Sorgen um Beate? Mach „Jesus Christus für Beate“ daraus und sprich das mehrmals innerlich. Geldsorgen? „Jesus Christus für inneren und äußeren Reichtum“. Sprich so lange, bis sich dein Geist wieder beruhigt.
Willst du wirklich tief einsteigen in die christliche Mystik und deine wahre Größe kennenlernen, dann schau einfach in die große Videothek auf Youtube „Sabine Bobert Mystik und Coaching“ oder werde Teil meiner „Mystik-Familie“ (www.mystik-und-coaching.de). Hier üben wir 1x die Woche die Herzöffnung und das Öffnen unseres lichten weiten Geistes gemeinsam ein. Und wir besprechen Deine Fragen zu Mystik.
Liebe Sabine,
vielen Dank für den berührenden Artikel.
Hast du noch einen konkreten Vorschlag für Psychotherapeuten, um Menschen zur Entfaltung ihres (mystischen?) Potenzials anzuregen, außer der eigenen Meditations- bzw. Mantrapraxis und die eventuelle Weitervermittlung dieser Übungen?
Ich hoffe, dass die innere Haltung eines Psychotherapeuten (= jeder Mensch besitzt unendliches Potenzial) automatisch eine entsprechende Resonanz im Gegenüber hervorruft…
Lohnt sich aus deiner Sicht die vertiefte Auseinandersetzung mit Psychosynthese?
Sind auch das dann nicht wieder nur „neue Konzepte“, die die Wahrnehmung lenken und eventuell begrenzen?